Aufgabenstellung
Das klare und schnörkellose alte Bürgerheim aus den 30er Jahren stand selbstbewusst an der Hügelkuppe oberhalb von Riedikon. An diesem Bau orientiert sich die Rundbauerweiterung aus dem Jahre 1988. Mit dem Ersatzneubau, kann zusammen mit dem Rundbau wieder die alten Qualitäten der in die Landschaft eingebundenen Gesamtanlage erlangt werden.
Die Bewohner ins Zentrum rücken l
Mit vielen kleinen, aber auch grösseren Eingriffen soll der Ersatzbau den Bedürfnissen der Bewohner gerecht werden. So wurde im speziellen den Begegnungsflächen, Beobachtungsnischen und Fenstern, den Zimmereingängen, welche einer Haustüre mit Vordach nachempfunden wurden, bei der Planung und Ausführung grosse Beachtung geschenkt. Die Bedürfnisse nach Handlungs- und Entscheidungsspielraum für Begegnung und Teilnahme, Privatsphäre/Schutz, Sicherheit und Orientierung, standen ab Beginn der Planung fortwährend im Mittelpunkt der Entscheidungen.
Die Bewohner ins Zentrum rücken ll
So hat jede Abteilung durch die grosszügigen Verglasungen in den Sitzecken spannende Ausblicke auf den Eingangshof und durch die quadratischen Guckfenster entlang den Korridorwänden lässt sich das Geschehen im Eingangsbereich mitverfolgen. Anders ist es auf der äusseren Gebäudeseite, wo grossen Fenster in den Pflege- und Aufenthaltsräumen den Ausblick auf die Glarner Alpen oder die Pfannenstielkette freigibt, so dass auch für die weniger bewegungsaktiven BewohnerInnen spannende Orte ausserhalb der Zimmer geschaffen werden konnten.
Neben einer natürlichen Materialwahl von Naturstein, Eichenholz, farbenfrohen Vorhängen und Teppiche sind es die Abteilungsfarben, die die BewohnerInnen in ihren halböffentlichen-halbprivaten Bereichen immer wieder antreffen, leiten und Sicherheit geben.
Organisation
Im Mittelgeschoss betritt man über das Foyer zwei eigenständige, entsprechend ausgerüstete Pflegegruppen und erreicht über Treppe oder Bettenlift das identische Obergeschoss. Die zwei Abteilungen haben insgesamt 16 Einer- und 12 Doppelzimmer, wobei in den Doppelzimmern darauf geachtet wurde, dass beide Bewohner oder Bewohnerinnen ihren eigenen Bereich durch die Bettstellung, den verschiebbaren Schrank und den eigenen Kleinmöbeln einrichten können.
Durch die Hanglage ein Geschoss tiefer als der Eingang befindet sich das Erdgeschoss mit unterteilbaren Saal, Therapieräumen, Grossküche, der Wäscherei und der Gebäudetechnik.
Erstes Pflegeheim mit Minergielabel
Im Dachraum sind Lüftungsanlagen, Wärmerückgewinnung und Solaranlagen untergebracht, welche dazu beitragen, dass das Gebäude als erstes Pflegeheim mit dem Minergielabel ausgezeichnet werden konnte.